4.10.2 - Zusätzliche kontextsensitive Hilfe

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Beschreibung

[Technikneutrale Beschreibung des Erfolgskriteriums]

Der Screenreader gibt Bedienoptionen und Tastaturkommandos aus, die in der aktuellen Programmsituation zur Verfügung stehen.

 

Beispiele

[Typische Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Plattformen]

Nach Drücken der Alt-Taste können die Ausklappmenüs der Anwendung genutzt werden. Die Tastaturkommandos für den jeweiligen Befehl stehen rechtsbündig hinter der jeweiligen Menüauswahl. Der Screenreader liest den ausgewählten Punkt wie auch das dazu gehörende Tastaturkommando vor.

Die Multifunktionsleiste der Textverarbeitung wird angesteuert und einzelne Bediensymbole werden mit dem Screenreader fokussiert. Der Hilfetext, der bei Mausnutzung unterhalb des Symbols erscheint, wird vollständig ausgegeben.

Eine Auswahlliste kann mit einer bestimmten Tastenkombination geöffnet und mit den Pfeiltasten navigiert werden. Die Eingabe kann mit Enter bestätigt werden. Die Vorgehensweise wird präzise von der Screenreader-Ausgabe beschrieben, sobald das Element den Fokus erhalt.

Ein Content-Management-System hat ein Seitenverzeichnis, in dem Informationen zum Bearbeitungsstand wie „nicht öffentlich“ und „zum Löschen vorgemerkt“ durch Farbe und Textattribut (grau kursiv, rot durchgestrichen) codiert sind. Diese Informationen sind in der Accessibility-Schnittstelle als „Beschreibung“ dokumentiert und werden vom Screenreader bei Fokussierung des Elements ausgegeben.

Fehler: In der Bedienoberfläche der Anwendung verfügbare kontextsensitive Hilfe wird vom Screenreader nicht ausgegeben.


Anwendbarkeit

[manche Erfolgskriterien sind nur in speziellen Kontexten anwendbar]

Dieser Prüfschritt ist immer anwendbar.


Begründung

[Warum wird das geprüft? Bedeutung des Prüfpunktes für Menschen mit Behinderungen]

Für Benutzer von Screenreadern ist es besonders umständlich, Informationen zur Bedienung einer Software in der Dokumentation nachzuschlagen. Zudem fehlen ihnen Kontextinformationen, die sehende Benutzer aus der optischen Gestaltung der Bedienoberfläche gewinnen. Screenreaderbenutzer profitieren besonders von einer kontextsensitiven Hilfe direkt bei der Bedienung.

Der Screenreader muss bei der Fokussierung von Bedienelementen mindestens die in der Bedienoberfläche der Software verfügbaren Erläuterungen zu Tastaturbefehlen und zur Bedeutung von Bedienelementen ausgeben. Weitere Hilfestellungen soll er aus der Rolle des Elements ableiten, wie etwa die Anweisung „Eingabefeld, geben Sie Text ein“. Die Anwendung kann weitere Hilfen speziell für nicht sehende Benutzer zur Verfügung stellen. In der Accessibility-Schnittstelle gibt es eine Vielzahl von Feldern wie Hilfetext, Beschreibung, Standard-Aktion, Tastenkürzel, die für differenzierte Hilfen genutzt werden können.


Prüfanleitung

[Technikspezifische Prüfanleitung (oder Prüfvorschlag) mit Tools zur Unterstützung des praktischen Tests}

Stellen Sie fest, welche kontextsensitiven Hilfen die Anwendung direkt in der Bedienoberfläche oder durch Tooltipp abrufbar gibt. Werden sie vom Screenreader bei Fokussierung des Elements wiedergegeben?

Werden bei selten eingesetzten Bedienelementen Informationen zur Bedienung gegeben?

Stellen Sie fest, welche weiteren Elemente für nicht sehende Benutzer erklärungsbedürftig sind. Werden Hilfetexte gegeben?

Wenn keine Hilfetexte ausgegeben werden, prüfen Sie, ob der Screenreader in den Ausführlichkeitseinstellungen korrekt konfiguriert ist, und wiederholen Sie ggf. die Prüfung.  


Bewertungsalternativen

[Abgrenzung von „erfüllt“ und „nicht erfüllt“, sowie von „Blockade/Barriere“ und „Einschränkung“]

Mängel sind eine Einschränkung.


Einordnung

[Abgrenzung zu anderen Prüfschritten]

 

Offene Fragen

[Fragen sammeln, die während der Entwicklung des Prüfschritts auftauchen]

 

Referenzen

EN301549

11.5.2.5 Object Information

11.5.2.11 List of available actions

WCAG

3.3.5 Hilfe

WCAG-Techniques

ISO9241-171