1.05.1 - Prägnante Beschriftungen

Aus BIT inklusiv Wiki und Test-Case-Datenbank
Wechseln zu: Navigation, Suche

Beschreibung

[Technikneutrale Beschreibung des Erfolgskriteriums]

Beschriftungen von Elementen und Überschriften von Elementgruppen beschreiben knapp die Funktion der zugeordneten Elemente.

 

Beispiele

[Typische Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Plattformen]

Beschriftungen von Bedienelementen benennen die damit ausgelöste Funktion, z.B. "Drucken".

Beschriftungen von Eingabefeldern benennen den erwarteten Inhalt, z.B. "Vorname" und "Nachname". 

Überschriften von Elementgruppen geben einen übergeordneten Begriff, z.B. "Anschrift", oder fassen den Inhalt zusammen, z.B. "Persönliche Daten".

Beschriftungen sind möglichst kurz, z.B. anstelle von „Drucken-Schaltfläche“ oder „Diese Schaltfläche druckt das aktuelle Dokument aus“ wird „Drucken“ verwendet. Ausnahme: Elemente, die ein reales Objekt oder Subjekt (wie z. B. ein Dokument, eine Örtlichkeit oder Personen) repräsentieren, dürfen mit dem Namen dieses Objektes bzw. Subjektes versehen werden, selbst wenn dieser Name zu lang oder zu kryptisch ist, um ihn leicht lesen zu können.

Die besonders markanten Teile der Beschriftung stehen am Anfang, so dass Benutzer nicht alles lesen müssen, um das Element identifizieren zu können. Beispiel: die Überschriften im Einstellungen-Dialog heißen „Benutzerinformationen“ und „Produktinformationen“, nicht „Informationen über den Benutzer“ und „Informationen zum Produkt“.

 

Anwendbarkeit

[manche Erfolgskriterien sind nur in speziellen Kontexten anwendbar]

Dieser Prüfschritt ist immer anwendbar.

 

Begründung

[Warum wird das geprüft? Bedeutung des Prüfpunktes für Menschen mit Behinderungen]

In diesem Abschnitt geht es um sichtbare Beschriftungen, die, anders als programmatisch erkennbaren Namen von Elementen und Gruppen, nicht immer erforderlich sind. Denn es gibt auch andere visuelle Gestaltungsmittel, um den Sinn eines Buttons oder den Umfang einer Gruppe darzustellen.

Wenn vorhanden, sollen sichtbare Beschriftungen und Überschriften die Funktion der betreffenden Elemente knapp und sachlich zutreffend beschreiben. Diese Anforderung kann banal erscheinen, denn jede sorgfältig gestaltete Anwendung sollte sich um prägnante Beschriftungen bemühen. Knappe und zutreffende Benennungen und Zusammenfassungen helfen jedem Anwender, den Sinn eines Elements oder einer Gruppe von Elementen schnell zu erfassen. Besonders aber helfen sie Nutzern von Sprachausgaben, die die visuelle Gestaltung nicht sehen können und somit keine kontextuellen Hinweise zum Sinn der Elemente haben.

 

Prüfanleitung

[Technikspezifische Prüfanleitung (oder Prüfvorschlag) mit Tools zur Unterstützung des praktischen Tests}

Sichtprüfung: sind die in den Beispielen ausgeführten Anforderungen erfüllt?

Bei stark fachlich geprägten Anwendungen wird der Prüfer vorab eine Einweisung in Anspruch nehmen, um die in den Beschriftungen verwendeten Fachbegriffe zu klären.   

 

Bewertungsalternativen

[Abgrenzung von „erfüllt“ und „nicht erfüllt“, sowie von „Blockade/Barriere“ und „Einschränkung“]

Mängel sind eine Einschränkung.

 

Einordnung

[Abgrenzung zu anderen Prüfschritten]

Sichtbare Beschriftungen sind nur bei Formulareingaben erforderlich, dies wird im Prüfschritt 2.06.1 Ausreichende Anweisungen für Benutzereingaben geprüft.

In diesem Prüfschritt wird nicht verlangt, dass Beschriftungen leicht verständlich sind. Einfache Sprache wird im Prüfschritt 1.06.2 Verständliche Anweisungen und Meldungen geprüft.

 

Offene Fragen

[Fragen sammeln, die während der Entwicklung des Prüfschritts auftauchen]

Gesucht werden fachlich neutrale Beispiele für Mängel in Bezug auf dieses Erfolgskriterium.

 

Referenzen

EN301549

11.2.4.6 Headings and labels

WCAG

2.4.6 Überschriften und Beschriftungen (Labels)

WCAG-Techniques

ISO9241-171

8.1.2 Verständliche Namen vorsehen

8.1.6 Kurze Namen und Beschriftungen verwenden