BITi 02.2.3.1 Erweiterungstext

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Version vom 3. November 2016, 18:40 Uhr von Petra (Diskussion | Beiträge) (Was wird geprüft?)
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Bezieht sich auf folgende Anforderung der ISO 32000-1:2008

Testbarkeit Mensch

  • 14.9.5 Expansion of Abbreviations and Acronyms

Testbarkeit Software

n/a

Was wird geprüft?

Abkürzungen sollten durch Erläuterung der Abkürzung im Text beim erstem Vorkommen erklärt werden. Weitere Vorkommen der Abkürzung im Text sind damit abgedeckt.
Werden sehr viele Abkürzungen im Dokument verwendet, bietet sich auch ein Abkürzungsverzeichnis an, das im Dokument integriert ist und auf das von den Abkürzungen verlinkt wird.

Sind keine Erläuterungen im Text vorhanden, müssen Abkürzungen über das E-Attribut (Expansion / Erweiterungstext) zur Verfügung gestellt werden.

Warum wird das geprüft?

Für einen Screenreadernutzer können Abkürzungen den Lesefluss erschweren. Ziel dieser Technik ist es, einem Screenreader Nutzer den Text so zu gestalten, wie ein sehender Mensch den Text wahrnimmt. Auf Rechnungen nimmt ein sehender Nutzer USt automatisch als Umsatzsteuer wahr. Ein Screenreadernutzer hört aber ust. Dabei sollten aber nicht alle Abkürzungen mit dem E-Attribut erweitert werden. Bei ISDN zum Beispiel wäre eine Erweiterung nicht sinnvoll. Werden Abkürzungen im Text nicht erklärt, kann das Vorlesen des Textes mit einem Screenreader sehr störend sein. Beispiel: Es befindet sich ein Kalendar im Dokument. Sehende Menschen nehmen Mo, Di Mi automatisch als Montag, Dienstag und Mittwoch wahr. Ein Screenreader liest aber Mo Di Mi vor. Für blinde Benutzer sind Grafiken nicht zugänglich. Der Alternativtext oder ActualText tritt dann an die Stelle der Grafik, er soll sie ersetzen.

Allgemeine Hinweise zu Alternativtexten

Als informative Grafiken gelten z.B.:

  • Abbildungen, die zeigen sollen, wie ein Objekt oder eine Person aussieht
  • Illustrationen, die eine Aussage vorstellen, verdeutlichen oder veranschaulichen sollen
  • grafische Schriften
  • Symbole
Angemessene Alternativtexte

Entscheidend ist: Das Dokument soll nutzbar sein, wenn Grafiken oder Bilder durch die entsprechenden Alternativtexte oder andere geeignete Textalternativen ersetzt sind.

In der Regel bedeutet das:

  • Bei Schriftgrafiken soll der Alternativtext den Text der Schriftgrafik wiederholen.
  • Bei Symbolen oder Zeichen (Logos) soll der Alternativtext die Bedeutung des Symbols oder Zeichens wiedergeben.
  • Bei Fotos, Reproduktionen von Gemälden oder anderen Nicht-Text-Elementen, die eine spezifische Sinneserfahrung vermitteln, genügt in der Regel eine knappe Bezeichnung des abgebildeten Gegenstandes.
  • Bei Diagrammen oder technischen Zeichnungen sind unter Umständen ausführlichere Erläuterungen erforderlich. Alternativtexte sind dafür nicht geeignet, sie sollen 80 Zeichen nicht überschreiten. Im Alternativtext steht dann nur, was dargestellt ist und wo (etwa: "Details im anschließenden Text") die Erläuterung im Kontext des Bildes steht.

Generell gilt: Alternativtexte sollen kurz sein. Ausführliche Beschreibungen von Abbildungen sollen nicht im Alternativtext, sondern im Kontext der Abbildung zur Verfügung gestellt werden.

Angemessenheit von Textalternativen im Kontext

Wenn der Alternativtext kein angemessener Ersatz für die Grafik oder das Bild sein kann muss geprüft werden, ob die über das Bild vermittelte Information im Kontext als Text zur Verfügung steht. Das betrifft zum Beispiel

  • Diagramme
  • technische Zeichnungen
  • Anfahrtspläne

Zum Kontext einer Grafik oder eines Bildes gehört:

  • der dazugehörige (vorangehende, folgende) Text und eine im unmittelbaren Kontext des Bildes angebotene klar benannte Textalternative
  • ein kurzer Alternativtext mit Bezeichnung des Bildes (das ist auch bei Nutzung von Textalternativen im Kontext erforderlich) und gegebenenfalls ein Hinweis auf die Erläuterung im Kontext

Mit folgenden Tags kann Text, der nicht als Text vorliegt als Text hinterlegt werden:

  • <Alt> Alternativtext
    • Beschreibt den Inhalt einer Grafik, eines Bildes oder das Ziel eines Links
  • <ActualText> Ersatztext (auch Originaltext)
    • Ersetzt (grafische) Ligaturen
      Im Gegensatz zum Alternativtext wird der Ersatztext bei Nutzung einer Sprachausgabe nahtlos, also ohne Pause davor und danach, ausgegeben.
      Der Inhalt von <ActualText> kann auch leer sein. Dies ist z. B. sinnvoll, wenn ein Minuszeichen visuell als Bindestrich dient. Wird das Minuszeichen von einem leeren ActualText Tag umgeben, verschwindet es in der Sprachausgabe.
  • <E> Erweiterungstext für Abkürzungen

Wie wird geprüft?

Einordnung im PAC-Tool

PDF/UA → Logical structure → Structure elements → Alternative Descriptions →

  • Alternative text for Figure structure elements

Prüfung

PAC - Screenreader Preview

Bei Grafiken wird der Alternativtext eingeblendet. Prüfen Sie für jede Grafik, ob der Alternativtext sinnvoll und aussagekräftig ist.

Vorschlag zur Korrektur

Acrobat Pro

Öffnen Sie über einen Rechtsklick auf den Figure Tag in der Tag-Ansicht die Eigenschaften und ändern Sie den Alternativtext bzw. den Originaltext.

Löschen des Originaltexts

Wenn Sie einen Einrag aus dem Originaltext gelöscht haben und einen Alternativtext eingetragen haben, überprüfen Sie in der PAC-Vorschau ob der Inhalt sichtbar ist. Ist der Inhalt nicht sichtbar, führen Sie den Korrekturvorschlag in BITi 01.0 durch.

Hinzufügen von Erweiterungstext
  • Markieren Sie die erste Verwendung der Abkürzung in dem Dokument und öffnen Sie in der Tag-Ansicht die Optionen.
  • Wählen Sie Tag aus Auswahl erstellen.
  • Erstellen Sie einen Span-Tag (Bereich).
  • Platzieren Sie den Tag an die richtige Stelle (siehe Screenshots)
  • Über einen Rechtsklick öffnen Sie die Eigenschaften des Span-Tags.
  • Wechseln Sie auf den Reiter "Inhalt" in dem sich öffnenden Fenster.
  • Tragen Sie den Erweiterungstext ein.

Screenshots

Zum Vergrößern klicken Sie auf die Darstellung

  • Optionen
  • Abkürzungen

Zusätzliche Informationen

PDF Techniken für WCAG 2.0

PDF8: Bereitstellung von Definitionen für Abkürzungen per E-Eintrag für ein Strukturelement

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