1.12.2 - Konsistente Gestaltung
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
[Technikneutrale Beschreibung des Erfolgskriteriums]
Die Gestaltung der Anwendung einschließlich der Bezeichnung von Inhalten und Funktionen, der verwendeten Symbole, der Bedienwege und der von der Software ausgegebenen Meldungen orientiert sich an Konventionen und ist innerhalb der Anwendung einheitlich.
Gleiche Funktionen sind gleich gestaltet, verschiedene Funktionen sind unterschiedlich gestaltet.
Der Status der Anwendung ist jederzeit klar.
Beispiele
[Typische Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Plattformen]
Menüs sind in den verschiedenen Bereichen der Anwendung gleich angeordnet.
Der Link auf die Hilfe-Seite heißt „Hilfe“. Die Seite, auf die der Link „Hilfe“ führt, hat den Titel „Hilfe“ und nicht „zusätzliche Informationen“.
Beschriftungen von grafischen Elementen sind immer auf dieselbe Weise angeordnet, so dass klar ist, zu welchem Icon eine Beschriftung gehört.
Grafische Symbole und ihre Beschriftungen werden konsistent verwendet.
Fehler: Die Suchfunktion wird mit einer Lupe dargestellt und hat ein Tooltipp „Suche“. Nur in einem Programmteil lautet das Tooltipp „finden“.
Fehler: Die Lupe ist in einem Programmteil das Symbol für die Suchfunktion, in einem anderen Programmteil der Aufruf der Detailansicht zum ausgewählten Element.
Fehler: In einem Set von Icons ist eines farblich anders gestaltet, man vermutet einen Statusunterschied. Es stammt aber nur aus einer älteren Serie und wurde vergessen auszutauschen.
Der Status eines Schalters ist jederzeit erkennbar sowie für alle vergleichbaren Schalter einheitlich gestaltet. Beispiel: Wenn keine Internetverbindung besteht, ist der Schalter „Internetverbindung“ mit einem roten Kreuz als gestört gekennzeichnet.
Editierbare und nicht editierbare Daten sind unterschiedlich gestaltet, so dass klar ist, welche Aktion hier möglich ist. Fehler: Die nicht editierbare Anzeige eines Datensatzes sieht genau so aus wie die Erfassungsmaske.
Fehlermeldungen und sonstige Benutzerbenachrichtigungen sind einheitlich gestaltet, damit der Benutzer sie einfach auffinden und die Kategorie der Information (Fehlermeldung, Mitteilung etc.) leicht unterscheiden kann. Beispiel: Fehlermeldungen werden grundsätzlich in einer Dialogbox ausgegeben, während sonstige Meldungen in einer fixierten Statuszeile am oberen Rand des Datenbereichs erscheinen.
Anwendbarkeit
[manche Erfolgskriterien sind nur in speziellen Kontexten anwendbar]
Der Prüfschritt ist immer anwendbar.
Begründung
[Warum wird das geprüft? Bedeutung des Prüfpunktes für Menschen mit Behinderungen]
Die Orientierung an Konventionen und die einheitliche Gestaltung erleichtern das Verständnis und die Erlernbarkeit der Anwendung für alle Benutzer, insbesondere für Benutzer mit kognitiven Einschränkungen. Benutzer, die nur einen kleinen Ausschnitt des Bildschirms wahrnehmen, können sich leichter orientieren und die gesuchten Funktionen schneller finden.
Prüfanleitung
[Technikspezifische Prüfanleitung (oder Prüfvorschlag) mit Tools zur Unterstützung des praktischen Tests]
Sichtprüfung und praktische Erprobung: sind die genannten Gestaltungsregeln eingehalten?
Bewertungsalternativen
[Abgrenzung von „erfüllt“ und „nicht erfüllt“, sowie von „Blockade/Barriere“ und „Einschränkung“]
Mängel sind eine Einschränkung.
Einordnung
[Abgrenzung zu anderen Prüfschritten]
Windows-Konventionen für Tastaturbefehle werden im Prüfschritt 3.10.2 „Tastaturkonventionen der Plattform befolgen“ behandelt.
Die Beschriftung von Eingabefeldern wird im Prüfschritt 2.06.1 „Ausreichende Anweisungen für Benutzereingaben“ behandelt.
Offene Fragen
[Fragen sammeln, die während der Entwicklung des Prüfschritts auftauchen]
Referenzen
EN301549
WCAG
2.4.8 Position
3.2.3 Konsistente Navigation
3.2.4. Konsistente Erkennung
WCAG-Techniques
ISO9241-171
8.1.8 Beschriftungen von Benutzungsschnittstellen-Elementen auf dem Bildschirm angemessen anordnen
8.4.10 Benutzerbenachrichtigungen einheitlich ausgeben
BITV-Test
2.4.8a Position im Webauftritt klar.
3.2.3a Navigation einheitlich
Sonstige
ISO 9231-112 Grundsätze der Informationsgestaltung, Abschnitt 6.6 Konsistenz
ISO 9241-110 Grundsätze der Dialoggestaltung, Abschnitt 4.5 Erwartungskonformität