5.03.1 - Kontrastmodus ist nutzbar: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. November 2016, 18:36 Uhr

Beschreibung

[Technikneutrale Beschreibung des Erfolgskriteriums]

Die Anwendung kann in dem von der Plattform bereitgestellten Kontrastmodus ohne wesentliche Einschränkungen genutzt werden.

Sofern die Anwendung ein eigenes Farbschema nutzt, ist es mit dem Windows Kontrastmodus gleichwertig. Das Farbschema erlaubt es, Vorder- und Hintergrundfarben für alle textbasierten Elementtypen (Daten, Menüs, Links etc.) separat einzustellen.

 

Beispiele

[Typische Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Plattformen]

Im Kontrastmodus sind alle Elemente der Anwendung erkennbar.

Alle Textelemente übernehmen die voreingestellten Farben für Vorder- und Hintergrund der Zeichen, mit Ausnahme von Logos (Schrift-/Bildmarken). Fehler: Texte sind als Grafik abgelegt, die sich im Kontrastmodus nicht anpassen.

Einfarbige Grafiken werden vermieden. Icons haben eine Hintergrundfarbe oder ein mehrfarbiges Motiv.

Eine Anwendung stellt einen Styleswitcher zur Verfügung, mit dem helle oder dunkle Icons ausgewählt werden können, die mit den im Windows Kontrastmodus eingestellten Hintergrundfarben ausreichend kontrastieren.

Eine Anwendung verwendet farbige Rechtecke als Farbmarkierung für verschiedene Inhalte. Die Farben sind als Grafiken gespeichert, damit sie im Kontrastmodus erhalten bleiben, und mit einem Rahmen umgeben, damit sie gegen jeden Hintergrund erkennbar sind.

Bedienelemente und Daten, soweit sie in der Normalansicht optisch unterscheidbar sind, sind auch im Kontrastmodus unterscheidbar.

Die Anwendung kennzeichnet Bedienelemente mit Rahmenlinien, die auch im Kontrastmodus erscheinen.

Der Status von Bedienelementen (ausgewählt, aktives Element, nicht verfügbar), soweit er in der Normalansicht optisch unterscheidbar ist, ist auch im Kontrastmodus unterscheidbar.

Die Anwendung gestaltet Statusmarkierungen mit Grafiken, Rahmenlinien oder Unterstrichen, die auch im Kontrastmodus erscheinen.

Der Tastaturfokus und der Eingabecursor sind erkennbar. Eine Selektion (Markierung) ist erkennbar.

 

Anwendbarkeit

[manche Erfolgskriterien sind nur in speziellen Kontexten anwendbar]

Dieser Prüfschritt ist immer anwendbar.

 

Begründung

[Warum wird das geprüft? Bedeutung des Prüfpunktes für Menschen mit Behinderungen]

Menschen mit Sehbehinderungen wie Farbfehlsichtigkeit, erhöhter Blendempfindlichkeit oder erhöhtem Kontrastbedarf profitieren davon, wenn sie sich die Farben am Bildschirm nach ihren individuellen Anforderungen einstellen können. Sie wählen dann z,B. einen dunklen Hintergrund oder spezielle Farbkontraste. So können sie beschwerdefrei arbeiten und oftmals auch die Vergrößerung geringer einstellen, so dass sie einen besseren Überblick über die Anwendung gewinnen.

Im Windows Kontrastmodus können die Vorder- und Hintergrundfarben von textbasierten Elementtypen vom Benutzer frei gewählt werden. Dabei fallen die in der Normalansicht gesetzten Farbunterschiede, Hintergrundfarben und Hintergrundbilder weg, mit denen Hinweise auf die Rolle und den Status  von Bedienelementen gegeben werden. Diese Merkmale müssen in der Programmierung gesetzt sein bzw. dürfen nicht deaktiviert werden, damit der Elementtyp erkannt und im Kontrastmodus wie gewählt dargestellt werden kann. Standardelemente des Betriebssystems erfüllen im Prinzip diese Anforderungen, während bei individuell erstellten UI-Elementen der Programmierer bzw. das verwendete UI-Framework dafür sorgen muss.

Grafiken bleiben im Windows Kontrastmodus unverändert. Sie müssen so gestaltet sein, dass sie mit der individuell gewählten Hintergrundfarbe zusammenpassen. Grafische Schriften, deren Farben sich im Kontrastmodus nicht anpassen, sollten nur für Logos verwendet werden. Kontraproduktiv sind vor allem größere Flächen mit grafischer Schrift, deren Hintergrund gegen die gewählte Hintergrundfarbe kontrastiert und somit einen optischen Störeffekt hervorruft.

Manche Anwendungen nutzen den Windows Kontrastmodus nur für die Menüs und die Statuszeile, während sie für den Dokumentteil eigene Farbschemata anbieten. Hierbei ist zu beachten, dass das anwendungseigene Farbschema dieselben Einstellmöglichkeiten wie der Windows Kontrastmodus bietet. Nicht gleichwertig ist ein Farbfilter, der z.B. alle Farben invertiert oder in Graustufen umwandelt. Hierbei werden zwar die Grafiken und Hintergrundfarben mit einbezogen, jedoch kann nicht immer der gewünschte Effekt erzielt bzw. für alle Elemente ein ausreichender Kontrast eingestellt werden.

 

Prüfanleitung

[Technikspezifische Prüfanleitung (oder Prüfvorschlag) mit Tools zur Unterstützung des praktischen Tests]

Den Windows Kontrastmodus einschalten mit SHIFT (links) + ALT (links) +DRUCK. Falls die Anwendung nicht mit einem durchgängigen Farbwechsel darauf reagiert, feststellen, ob die Anwendung eine eigene gleichwertige Einstellmöglichkeit anbietet, und diese nutzen. Andernfalls Abbruch des Prüfschritts.

Sichtprüfung und praktische Erprobung (TAB, Markierung von Daten, Texteingabe): sind die in den Beispielen dargestellten Gestaltungsregeln eingehalten?

 

Bewertungsalternativen

[Abgrenzung von „erfüllt“ und „nicht erfüllt“, sowie von „Blockade/Barriere“ und „Einschränkung“]

Blockade: Die Anwendung übernimmt nicht die Farben des Windows Kontrastmodus und bietet auch keine eigene Farbwahl. 

Blockade: Im Kontrastmodus ist der Tastaturfokus über mehr als drei TAB-Schritte nicht erkennbar.

Blockade: Im Kontrastmodus sind markierte Daten nicht unterscheidbar oder nicht erkennbar.

Barriere: Wichtige Bereiche der Anwendung übernehmen nur die Vordergrundfarbe oder nur die Hintergrundfarbe des Kontrastmodus, so dass die individuelle Farbwahl nicht frei gestaltet werden kann.

Barriere: Texte von mehr als 8 Wörtern sind eine Grafik, deren Farben sich nicht anpassen.

Barriere: Flächen von mehr als 1/6 des Anwendungsfensters (siehe Testausstattung, Standardbildschirm) sind eine Grafik, deren Farben sich nicht anpassen. Ausnahme: Die Grafik ist eine Infografik und gehört zum Datenbereich der Anwendung.

Alle weiteren Mängel sind eine Einschränkung.

 

Einordnung

[Abgrenzung zu anderen Prüfschritten]

 

Offene Fragen

[Fragen sammeln, die während der Entwicklung des Prüfschritts auftauchen]

 

Referenzen

EN301549

11. 5. User Preferences

WCAG

1.4.8 Visuelle Präsentation: Vorder- und Hintergrundfarben können vom Benutzer ausgewählt werden.

WCAG-Techniques

ISO9241-171

10.4.2 Für Behinderte entwickelte Farbschemata zur Verfügung stellen

10.4.3 Individualisierung der Farbschemata ermöglichen

10.4.4 Benutzern die Individualisierung der Farbkennzeichnung ermöglichen